Orden (Geheimbund)

Unter einem Orden versteht man in der deutschen Sprache dreierlei: 1. erstens, ein Abzeichen zur Kennzeichnung einer besonderen Tat, eine Auszeichnung („Er hat den großen Orden für Tapferkeit/ das Ehrenkreuz/ das Bundesverdienstkreuzes erhalten!“), 2. zweitens, eine religiöse Gruppierung mit offiziellem Charakter, eine sogenannte Kongregation („Sie ist dem Orden der Franziskanerinnen beigetreten“), und 3. drittens, eine Geheimgesellschaft, auch Zirkel oder Coven genannt („Er ist Mitglied in einem okkulten Orden“).
In der zeitgenössischen Esoterik und Magie wird der Begriff „Orden“ heute meist in der dritten Bedeutung verwendet, wenn es etwa darum geht, festzustellen, dass jemand ein Mitglied einer Geheimgesellschaft ist oder einem magischen Zirkel oder Coven beigetreten ist. Es gibt zahlreiche solcher Orden, die großenteils mit den sogenannten Geheimgesellschaften wie Freimaurer und Rosenkreuzer identisch sind (siehe auch: Geheimgesellschaft). Weshalb man jedoch nicht immer von Geheimgesellschaft spricht, sondern mitunter auch von einem Orden, hat den Grund, dass sich viele Mitglieder einer solchen Geheimgesellschaft in derselben Art und Weise verbunden fühlen, wie früher ein Ritter seinem Herrn, oder der abstrakten Idee des Rittertums an sich mit seinen Idealen und Ehrbegriffen. Die meisten heute noch gängigen Orden stammen in der Tat historisch von der Rittertradition ab, die im Mittelalter und teils noch früher existierte. So gibt es noch heute den Orden der Tempelritter und den Sankt-Georgs-Orden und viele andere Orden, die mehrheitlich adlige Mitglieder aufweisen. Die Geschichte der Orden ist sehr vielseitig und kompliziert und stellt ein interessantes Stück Zeitgeschichte und Kulturgeschichte dar, für diejenigen, die sich tiefer mit der Materie esoterischer Vereinigungen befassen möchten.


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